top of page
  • AutorenbildIrina Gelwer

Kommunizieren, wie ein Pro

Wie du deine Beziehungen auf den nächsten Level hebst


In diesem Artikel erfährst du, was die 10 DON’Ts in der Kommunikation sind und was gute Gespräche ausmacht. Du bekommst eine schrittweise Anleitung, wie du zu einem (noch) besseren Zuhörer werden kannst und in Konfliktsituationen gekonnt kommunizierst.

Irina Gelwer, Business Coach & Trainerin für Persönliche Effektivität & Emotionale Intelligenz


Die Qualität deiner Beziehungen bestimmt zu einem erheblichen Teil deine Lebens-Qualität. Gute starke Beziehungen geben dir Energie, machen glücklich und bereichern dein Leben. Und nicht nur das, sie bringen dich auch beruflich weiter. Doch oft leiden unsere Beziehungen unter grauenhafter Kommunikation und fehlendem Bewusstsein dafür.



Wir kommunizieren täglich, mit Kindern, Partnern, Freunden, Kunden, im Team und auf der Straße. Daher lohnt es sich, an eigenen Kommunikations-Skills zu feilen.

Der erste Schritt bei jeder Verbesserung ist das Bewusstwerden der typischen Herausforderungen und Problembereiche in den Gesprächen. Daher lass uns als erstes genau das tun.



10 DON‘Ts in der Kommunikation


Kennst du das auch, wenn dein Gesprächspartner …


  1. dir aufdringliche Ratschläge gibt

  2. dich mit Mitleid überschüttet

  3. Situationen aus dem eigenen Leben erzählt, anstatt dir zuzuhören

  4. Sätze für dich beendet

  5. gnadenlos unterbricht

  6. zu allem eine Bewertung abgibt

  7. dir sagt, dass du immer solche Situationen anziehst oder verursachst

  8. den großen Retter spielt

  9. mit Konsequenzen droht

  10. alles schwarz malt und negativ darstellt



10 Don'ts der Kommunikation, Probleme in der Kommunikation, Pinguine

All das wirkt sich negativ auf die Gesprächs-Qualität und im Endeffekt auf die Beziehung aus.



Beim nächsten Mal wirst du dich gegenüber einem solchen Gesprächspartner wohl eher verschließen, wenn es überhaupt zu einem nächsten Mal kommt.


Mache den Selbst-Check und beobachte dich selbst beim nächsten Gespräch: Erkennst du dich in einem der Punkte wieder?



Wichtig ist im ersten Schritt, sich dieser Punkte bewusst zu werden und sich selbst dabei zu erwischen, in dem Moment, wenn es dazu kommt.


Hol‘ dir gezielt konstruktives Feedback zu deinen Kommunikations-Skills und verbessere dich gezielt in bestimmten Punkten.


Worauf kommt es in der Kommunikation an?


Es kommt auf die innere Haltung und die persönlichen Fähigkeiten der beiden Gesprächspartner an. Ein gutes Gespräch erkennst du vor allem an diesen Kriterien:


  • Empathie - ist die Fähigkeit der Gesprächspartner, in den Schuhen des Anderen zu gehen, mit seinen Augen zu sehen, die Situation und die Emotionen des Gegenübers nachzuvollziehen, den Anderen zu spiegeln.


  • Wertschätzung - bedeutet, den Anderen vollständig zu akzeptieren, anstatt ihn zu bewerten. Das erfordert das Bewusstsein darüber, dass „Verständnis zeigen“ nicht heißt, „einverstanden“ zu sein.


  • Authentizität - ist Echtheit und Stimmigkeit der Mimik und Gestik mit den Gefühlen und Worten. Echt sein setzt voraus, dass du deine eigenen Emotionen im Gespräch bewusst wahrnimmst, sie zulässt und transparent machst.


Verständnis heißt nicht Einverständnis.


Durch diese Faktoren weckst du Vertrauen anstatt Misstrauen und löst Blockaden im Gespräch auf, bevor sie überhaupt entstehen.




Was kannst du nun konkret tun, um deine Gespräche auf das nächste Level zu heben?


1) Empathisch zuhören


Das weiß jeder, macht aber kaum jemand. Empathisch zuhören heißt nicht, schweigen und nicken. Hier kommt es auf das Verstehen an, und dafür bist du gefragt, sinnvolle Fragen zu stellen. Wichtig ist, dass du „den eigenen Senf“ komplett rausnimmst, Bewertung ist hier fehl am Platz.



Wenn jemand ein Problem hat und dir sein Herz ausschüttet, könnte empathisches Zuhören deinerseits so aussehen:



1. Fakten erfassen: „Was ist passiert? Wie läuft es derzeit für dich?“


2. Gefühle des Gesprächspartners wahrnehmen: „Wie geht es dir dabei?


3. Bedürfnisse wahrnehmen: „Was brauchst du jetzt? Ich habe verstanden, dass es dir wichtig ist, dass…?“


4. Vereinbarung schließen: „Was ist dein Wunsch/ deine Bitte an mich? An …?“



erfolgreich kommunizieren, zwei Freundinnen im Gespräch


Höre zu, um zu verstehen, nicht um zu antworten.






2) Mit der 4-Schritte-Bitte kommunizieren


Hier geht es darum, im Konfliktfall gekonnt zu kommunizieren und am Ende eine hilfreiche Vereinbarung zu treffen. Dabei ist es wichtig auf jegliche Bewertung und Beschuldigungen zu verzichten und ausschließlich in Ich-Form zu sprechen. Die 4-Schritte-Bitte erfordert und fördert vor allem Klarheit über eigene Gefühle und Bedürfnisse in der Situation.



Wenn dich das Verhalten des Anderen stört, könnte deine Bitte (statt Forderung) so aussehen:



1. Beobachtete Situation ohne Bewertung beschreiben: „Ich habe gesehen/ Ich sehe, dass …“


2. Eigene Gefühle äußern (nicht Gedanken): „Ich merke / Ich fühle / Ich spüre / Mir geht es damit…“


3. Eigene Bedürfnisse klar äußern: „Ich geht es besser, wenn… / Mir ist es wichtig, dass … / Ich brauche …“


4. Konkrete, erfüllbare Bitte formulieren: „Könntest du …? Ich wünsche mir von dir …“ (statt der Forderung: „Du sollst …!“)



Spreche in „Ich-Botschaften“ statt in „Du-Anschuldigungen“.

 

Beispiel 1:

„Ich habe gesehen, dass Sie für die Veranstaltung, die ich organisiert habe, Einladungen versendet haben.

Ich bin konfus und sauer.

Denn ich lege Wert auf Wertschätzung und Beachtung. Ich brauche Raum für selbständiges Arbeiten und eine klare Abgrenzung der Zuständigkeitsbereiche.

Ich möchte, dass wir morgen ein gemeinsames Gespräch mit Frau XY über die Rollenverteilung führen.“



Beispiel 2:

„Ich habe gesehen, dass du abends den Geschirrspüler nicht ausgeräumt und das schmutzige Geschirr stehen gelassen hast.

Das ärgert mich dann morgens und ich gerate in Zeitstress.

Weil ich Wert auf Sauberkeit lege und morgens entspannt frühstücken möchte.

Können wir uns darauf einigen, dass du die Küche abends aufgeräumt hinterlässt?“


Mit der Schlussformulierung einer klaren und erfüllbaren Bitte eröffnest du eine Tür zur gemeinsamen Lösungsfindung. Sei bereit, das Gespräch fortzuführen, um eine Vereinbarung zu treffen, für euch beide weiterbringt.
 


Diese Schemata basieren auf den 4 Schritten der Gewaltfreien Kommunikation nach M. Rosenberg und lassen sich in Gesprächen, sowohl privat als auch beruflich, anwenden, um den nächsten Level der Kommunikation zu erreichen und damit die Beziehungen zu stärken.


Es ist simpel, aber gar nicht so einfach! Aber auch hier gilt, Übung macht den Meister.



Zeit zum Reflektieren! Hinterlasse mir einen Kommentar:


  1. Was sind deine Erfahrungen in der Kommunikation?

  2. Zu welchen DON‘Ts neigst du in Gesprächen?

  3. Wann wirst du die 4-Schritte-Bitte ausprobieren?



Danke für deine Zeit!

Und denke daran:

DU kannst Mehr, und die Welt braucht DEIN Bestes, um besser zu werden.

Irina

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Lust auf Strategie?

留言


bottom of page